Dirk Gently's Holistische Detektei by Douglas Adams

Dirk Gently's Holistische Detektei by Douglas Adams

Autor:Douglas Adams [Adams, Douglas]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783453199088
Herausgeber: Heyne


17. Kapitel

Der Elektrische Mönch wußte kaum noch, was er glauben sollte. Er hatte die letzten paar Stunden eine verwirrende Anzahl von Glaubenssystemen durchgemacht, von denen es den meisten nicht gelungen war, ihm den langfristigen geistigen Trost zu spenden, auf dessen ewige Suche er verbindich programmiert war.

Er hatte die Nase voll. Offen gesagt. Und war müde. Und mutlos.

Und außerdem, was ihn überraschte, vermißte er ziemlich sein Pferd. Ein langweiliges und unterwürfiges Geschöpf, klar, und als solches kaum wert, daß sich jemand darum sorgte, dessen Geist auf ewig dazu bestimmt war, sich mit höheren Dingen als dem Verstand eines simplen Pferdes zu befassen, aber dennoch vermißte er es.

Er wollte auf ihm sitzen. Er wollte es tätscheln. Er wollte das Gefühl haben, daß es ihn nicht begriff.

Er fragte sich, wo es wohl sei.

Er ließ verzweifelt die Beine von dem Ast des Baumes herunterhängen, auf dem er die Nacht verbracht hatte. Er war einem unglaublich verrückten Traum gefolgt, war hinaufgestiegen, dann steckengeblieben und hatte bis zum Morgen dort oben warten müssen.

Aber auch jetzt, bei Tageslicht, war er nicht sicher, wie er wieder runterkäme. Einen Moment lang war er gefährlich nahe dran zu glauben, er könne fliegen, aber ein Schnelldenk-Fehlerverhinderungs-Code schaltete sich ein und sagte ihm, er solle nicht so blöd sein.

Aber es war ein Problem.

Welches glühende Glaubensfeuer ihn auch geführt, ihn in den magischen Stunden der Nacht durch die Äste des Baumes auf Hoffnungsschwingen beflügelt aufwärts geleitet hatte, es hatte ihm nicht gleichzeitig auch Instruktionen gegeben, wie er wieder runterkäme, wenn dieser brennende, glühende nächtliche Glaube, wie viel zu viele seiner Art, ihn am Morgen verlassen hätte.

Und da er gerade von brennenden, glühenden Dingen sprach - oder vielmehr an sie dachte: Es hatte in den frühen Morgenstunden nicht weit weg was ziemlich Großes Brennendes und Glühendes gegeben.

Es lag, dachte er, in der Richtung, aus der er gekommen war, als ihn ein tiefer geistiger Drang zu diesem ungemütlich hohen, aber sonst peinlich normalen Baum gezogen hatte. Er hatte unbedingt gehen und das Feuer anbeten, sich ewig seinem heiligen Leuchten anheimgeben wollen, aber während er sich noch hoffnungslos mühte, sich durch die Zweige einen Weg nach unten zu bahnen, waren Feuerwehren angekommen und hatten das göttliche Strahlen gelöscht, und so war auch das ein völlig nutzloser Glaube gewesen.

Die Sonne war mittlerweile schon Stunden am Himmel, und obwohl er die Zeit so gut wie nur möglich genutzt hatte, indem er an Wolken geglaubt, an Zweige geglaubt, an eine ganz spezielle Form fliegender Käfer geglaubt hatte, glaubte er nun, daß er die Nase voll habe, und war außerdem absolut überzeugt, daß er allmählich Hunger bekam.

Er wünschte, er hätte vorsichtshalber aus dem Haus was zu essen mitgenommen, in dem er in der Nacht gewesen war und in das er seine gebenedeite Last zur Beisetzung in dem geheiligten Besenschrank geschleppt hatte, aber er war in der Gewalt seiner reinen Leidenschaft geblieben und hatte geglaubt, daß solche schnöden Dinge wie Essen ohne Bedeutung seien und daß der Baum schon dafür sorgen werde.

Schön, er hatte dafür gesorgt.

Er hatte für Zweige gesorgt.

Mönche aßen keine Zweige.



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